Stammgruppen statt Jahrgangsklassen: das Patensystem


Unsere Schule ist nicht in herkömmlich so genannte „Jahrgangsklassen 1/2/3/4“, sondern in „Stammgruppen“ gegliedert, d.h. in unserer Schule sind Kinder des ersten Schuljahres mit Kindern des zweiten Schuljahres zu einer „Eingangsstufengruppe“ organisatorisch und pädagogisch zusammengefasst. In gleicher Weise sind auch die Klassen 3 und 4 pädagogisch zu so genannten „Grundstufengruppen“ kombiniert.

 

 

Wir haben sechs Eingangsstufengruppen (1/2) und sechs Grundstufengruppen (3/4). Durch diese Organisation wird insbesondere das Sozialverhalten der Kinder entwickelt, als Grundlage eines angemessenen Arbeitsverhaltens. Im Verlauf von vier Schuljahren wird jedes Kind so in die Lage versetzt, zweimal Hilfe zu erbitten und zu erleben (im ersten und dritten Schuljahr) und zweimal Hilfe zu gewähren, Verantwortung zu tragen und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln (im zweiten und vierten Schuljahr). Zu jedem Schuljahreswechsel verlassen etwa 10 - 14 Kinder eine Stammgruppe und 10 - 14 Kinder rücken nach. So entstehen jährlich neue Gruppen zur Einübung eines guten Sozial- und Arbeitsverhaltens.

Auch die Einschulungsphase im ersten Schuljahr, der so genannte „kindgemäße Schulanfang“, verläuft reibungslos, da sich die Kinder des zweiten Schuljahrs, die den Sozialisationsprozess in der Schule bereis bewältigt haben, der Schulanfänger annehmen. Sie nehmen sie als „Patenkinder am Händchen“ und führen sie in die „Geheimnisse“ der Schule ein. Vormachen, Mitmachen, Nachmachen ersetzen die „autokratische“ Anstrengung des Lehrers im Anfangsunterricht einer Jahrgangsklasse die Kinder in das Sozialgefüge unserer Schule und in unsere Alltagswirklichkeit einzuführen.